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.: Geocaching auf Deutschlands größter Insel :.

Toto & Harry im Einsatz

Die beiden cleveren Stralsunder Ermittler lösen einfach jeden verzwickten Fall. Ob auf den schwer zu verfolgenden Spuren des Stralsunder Scharfrichters oder bei der nächtlichen Jagd nach der untoten Hand, kein noch so altes Verbrechen bleibt ungeklärt. Selbst ein in der Sackgasse steckender drei Jahre alter verstaubter Fall wie der Tresorklau von Martensdorf kann von ihnen zu den Akten gelegt werden. Und auch ihren letzten Fall (bis jetzt) über den dreisten „Zechpreller“ konnten die beiden souverän aufklären. Aber lest selbst…

 

Moderne Detektivarbeit an historischen Fällen. Toto (FA&FA) & Harry (RSIS) folgen der Spur des Scharfrichters durch Stralsund. Dieser Fall beruht auf historischen Tatsachen.

Dienstagmorgen 0900 Uhr und ich sitz in meinem Büro. Harry kam mal wieder zu spät zur Arbeit... Gott sei Dank hatte er wenigstens frische Brötchen mitgebracht. Nichts schärft den Verstand eines Spezialermittlers mehr, als ein geregelter Tagesablauf. Also begannen wir den Tag mit einer Pause.

Plötzlich klingelt das Telefon... Harry schreckt hoch und verschluckt sich fast an seinem Brötchen. Er versucht das feststeckende Brötchen mit heißem Kaffee wegzuspülen und verbrennt sich dabei die Zunge. Innerlich schallend lachend nehme ich mit steinerner Miene den Hörer ab und stelle das Telefon auf laut...

Hysterisch schreit ein Stralsunder Bürger ins Telefon der „Scharfrichter“ sei zurück und besuche seinen Stiefvater.... mein Blick findet Harrys Blick. „Harry fahr den Wagen vor!“

Nach unserer Ankunft im Kleinen Diebsteig fanden wir den Tatort recht schnell. Zu Sicherheit erkundeten wir noch den Rest der Straße.

Ich dachte kurz: „klopfen wir doch mal, vielleicht macht ja jemand auf“. Niemand rührte sich. Im Haus nebenan schien sich eine familiäre Streitigkeit abzuspielen, also bewegten wir uns unauffällig zum Hinterhof. Unsere kriminalistische Spezialausbildung verschaffte uns schlussendlich Zutritt und wir konnten die Spur des Scharfrichters aufnehmen. Harry stürmte durch die offene Tür. Fahles Licht erhellt den Flur... und auf dem Boden liegt eine Leiche. Harry dreht sich zu mir um: „Er ist tot Toto!“ Ich überlege kurz nebenbei wieviele „T´s“ und „O´s“ das auf einmal waren. Danach schaue ich Harry an und sage: „Harry fahr den Wagen vor, wir kriegen ihn....“

Voller Begeisterung starteten RSIS & ich die neue Lexparka-Serie um den Scharfrichter. Geniale Ideen und schöne Verstecke machten Appetit auf mehr. Wir bleiben dem Scharfrichter auf der Spur...

 

K2 – Kommissare im Einsatz, Folge 1: Wohnungsdurchsuchung

 

Toto FA&FA und ich Harry RSIS sind nicht etwa fernsehgeschädigt, sondern fasziniert von der Detektivarbeit dieser Mysterieserie.

Der Scharfrichter ist ein uns bekannter Großkrimineller, der sich in den Mantel der mittelalterlichen Gewohnheiten wirft und versucht dadurch seine ruchlosen Taten zu verdecken.

Es begann früh morgens in unserem Büro bei einem zwanglosen Gespräch bei Kaffee und Brötchen (das gehört bei Spezialermittlern dazu). Plötzlich klingelte das Telefon und ein besorgter Stralsunder Bürger meldete, dass der Scharfrichter wieder in der Stadt sei und bereits ein ehemaliges Opfer besucht habe.

Ich würgte mein Brötchen runter und spülte mit dem heißen Kaffee nach. Während ich noch den Schmerz der verbrannten Zunge spürte rief Toto, dass ich den Wagen vorfahren solle.

Der Weg führte uns recht schnell zum Kleinen Diebsteig. Ab hier musste wir unser Fahrzeug verlassen und vorsichtig zu Fuß den möglichen Tatort erkunden. Wir versuchten es zuerst mit der direkten Methode und klingelten an der Tür von Halunken Hans, aber niemand öffnete. Dann tauchten wir auf dem Hinterhof unter und versuchten das Geschehen im Gebäude durch ein Hoffenster zu verfolgen. Alles blieb ruhig. Dann hatte Toto die richtige Idee und holte einen Dietrich aus seinem Mantel. Er öffnete die Tür und wir fanden den alten Halunken Hans tot im Flur des Hauses liegend vor. Der Scharfrichter war uns wahrscheinlich unmittelbar zuvor entkommen und hatte seine alte Rechnung beglichen. Da wir in der Nähe ein Kondolenzbuch fanden, trugen wir unsere Namen ein und nahmen die Verfolgung des Scharfrichters auf.

Danke für den gelungenen Auftakt. RSIS

 

Harry und Toto, die Zweite.

Was macht ein Starermittler nach dem erfolgreichen Abschluss eines Falles? Richtg, eine Pause. Harry und ich beschlossen gesundes Fastfood mit ausländischem Flair zu kombinieren und besuchten einen guten Informanten im "Ankara". Gerade genossen wir unser Essen als Harrys Handy losschrillt. Tom Jones "Sexbomb" vermischt sich mit arabischen Klängen... ein interessanter Mix. Erneut verschluckt sich mein Partner fast an seiner türkischen Pizza. Während er nach Luft ringt und nach heißem Kaffee ruft (er lernt nicht!) nehme ich das Telefonat entgegen. Der Scharfrichter ist erneut gesehen worden, es ist von Blutspuren die Rede, alles ist sehr verworren.

Mittlerweile schnappt Harry nach Luft und läuft rot an. Ich stoße ihn kurz an: "Hey hör auf hier rumzuspielen und fahr den Wagen vor!!".

Vor Ort ist die Spurensicherung schon am Arbeiten, überall ist Blut und kaum verwertbare Hinweise sind zu finden. Kurz darauf wird der Nachmittag turbulent. Ich lausche nur mit halben Ohr dem Bericht des Kriminaltechnikers, als ich plötzlich einen markerschütternden Schrei höre. Mir war sofort klar, hier foltert jemand ein Tier!! Ich packe Harry am Kragen und renne los. Noch eine Gasse und dann um die Ecke... Angewidert bleibe ich stehen. Vor uns Szenen des Grauens, ein wahres Massaker. Unser Freund hatte diesen armen Tieren übel mitgespielt. Wir machen eine kurze Bestandsaufnahme und hinterlassen dem Ordnungsamt eine Nachricht. Plötzlich wieder ein Schrei. Harry und ich schauen uns kurz an und sprinten dann weiter. Kurz darauf finden wir uns im Gespräch mit einer dicklichen Obstfachverkäuferin wieder. Der Gesuchte soll ihr ein paar Weintrauben gestohlen haben. Es wird Zeit das wir den Mann dingfest machen... Schnell laufen wir in die von der Frau gewiesenen Richtung. Nur um kurz darauf erneut mit einer weiteren Frau zu reden. Hier soll sich der Scharfrichter als Arzt ausgegeben haben und ihr ein wirkungsloses Mittel zu völlig überhöhten Preisen verkauft haben... Jetzt reicht es! Mord, Tierquälerei, Mundraub und jetzt auch noch Scharlatanerie!!! Die Jagd dauerte den ganzen Nachmittag. Wir fanden diverse Beweisstücke, doch nichts führte zur Ergreifung des Gesuchten. Als wir ihn dann bei seinem geheimen Treffpunkt auf frischer Tat ertappen wollten, mussten wir leider feststellen, dass wir schon wieder zu spät waren. Wir fanden nur noch sterbliche Überreste. Die genaue Untersuchung des Tatortes führte mich zu ein paar Haarbüscheln. Dank dieser guten DNA-Spur dachte ich schon ich hätte den Tätern bei den Eiern. Ich war näher dran als ich dachte. Im Nebensatz erklärte mir "Haary" das es sich wohl um Schaamhaare handelt, ok wenn er sich da auskennt. Wir entschieden uns dann, den Rest der Kriminaltechnik zu überlassen und setzten alles auf eine Karte: Wir folgten dem Täter in den Untergrund! Leider konnte er uns im Gewirr der Gänge abschütteln, und wir fanden nur noch ein weiteres Opfer. Allerdings war es nicht mehr so frisch. Es muss schon eine Weile hier gelegen haben. Hier können wir nichts mehr tun. Draußen wird es langsam dunkel... "Harry, jetzt machen wir erstmal Pause und dann schnappen wir uns diesen Typen!" Diese Cacheserie ist genial. RSIS & mir war es eine große Ehre, die letzten beiden Erstfinderurkunden zu ergattern. Wir freuen uns auf die Nacht!

 

K2 – Kommissare im Einsatz, Folge 2: Der geheime Treffpunkt

 

Toto FA&FA und ich Harry RSIS sind nicht etwa fernsehgeschädigt, sondern fasziniert von der Detektivarbeit dieser Mysterieserie.

Der Scharfrichter ist ein uns bekannter Großkrimineller, der sich in den Mantel der mittelalterlichen Gewohnheiten wirft und versucht dadurch seine ruchlosen Taten zu verdecken.

Nachdem wir den Kleinen Diebsteig hinter uns gelassen hatten und ziellos in der Gegend herumirrten, klingelte erneut das Telefon und wir mussten wiederum unser Essen (deutsches Fast-Food mit türkischem Akzent) unterbrechen, denn der Scharfrichter war erneut gesehen worden. So ein Spitzelnetzwerk ist schließlich auch mal zu etwas gut.

Am Ort des Verbrechens angekommen, bot sich uns ein grausames Bild überall Blut, nur vom Opfer fehlte jede Spur. Das sah eindeutig nach dem Werk des Unholds aus. Die vielen Muggel machten alle auf anonym und taten so, als hätten sie nichts bemerkt. Es ist schon bedauerlich, wenn keiner Zivilcourage zeigt. Plötzlich sagte Toto: „Du Harry, hörst Du das Katzengejammer?“ Wir eilten sofort den Geräuschen entgegen. Aber wir kamen wiederum zu spät. Dieses Mal mussten Katzen und Hunde dran glauben. Wir würgten unseren Ekel herunter und benachrichtigten das zuständige Ordnungsamt, um die Sauerei zu beseitigen.

Noch ganz mitgenommen vom Anblick vor Ort hörten wir, wie jemand rief, dass ein Mann Weintrauben gestohlen hätte. Wir eilten die Gassen entlang und fanden den geplünderten Marktstand. Die Personenbeschreibung stimmte völlig mit dem Scharfrichter überein. Da die Marktfrau uns die Richtung wies, in die der Täter verschwand, kamen wir fast rechtzeitig am nächsten Tatort an.

Dort hatte der Scharfrichter eine arme Frau mittels des Arzt-Tricks (eine Ableitung des Enkeltricks) um ihr Geld erleichtert und billigen Plunder als Arzneimittel verkauft.

Nachdem wir die Spur verloren hatten, entdeckten wir plötzlich die Maske des Scharfrichters. Er muss sie wohl auf seiner Flucht verloren haben.

Wir suchten alsdann den geheimen Treffpunkt auf, den der Serientäter die vorherigen Male immer mal wieder besucht hatte.

Toto zeigte gleich, wozu sein detektivischer Spürsinn in der Lage war und entdeckte die gut versteckten Überbleibsel eines Massakers. Interessant waren die Haarbüschel mit denen er herumspielte und sich daraus einen Schnauzer fertigen wollte. Als ich diese genau unter die Lupe nahm, entdeckte ich, dass es sich um Schamhaare handelte. Angewidert verließen wir den Tatort und gingen ins Verlies.

Auch dieses Mal sind wir wohl zu spät für das nächste unschuldige Opfer gekommen. Wir bestatteten seine sterblichen Überreste und traten nach getaner Arbeit wieder ans Tageslicht. Es war verschwunden, denn die Nacht senkte sich über uns. Danke für die grandiose Hatz durch Stralsund. RSIS

 Da ist die untote Hand schon wieder am Grabschen!

 

 

Harry & Toto allein in der Dunklen Nacht:

 

Da sitz ich als Starermittler Toto allein im Büro und wälze Akten... Harrys Schreibtisch steht verwaist in der Ecke. Er ist heute nicht da und kann mir somit beim Papierkram nicht helfen. Ich denke zurück an die langen Nachtschichten welche hinter mir liegen. Erst dieser "Scharfrichter Fall" und dann die Sache mit dieser "untoten Hand". Was man nicht so alles erlebt in diesem Job...

Die erste Nacht:

.... ca. 21:12Uhr 17 Sekunden. Vielleicht ein wenig mehr oder doch weniger. Das Telefon klingelt. Harry schreckt von seinem Pausenbrot hoch und verschluckt sich. Hustend wirft er mir den Hörer zu. Irgendwann wird er daran noch draufgehen. Wieder ein verwirrter Bürger am Rohr. Eine untote Hand soll durch Stralsund flitzen und allerlei Unsinn anstellen. Natürlich, beruhigen sie sich, wir kommen. Mein Blick trifft Harrys. "Harry fahr den Wagen vor!"

Am Tatort angekommen, finden wir einen völlig aufgelösten Bürger. "Sie hat mich angefasst... sie war so kalt, ja fast wie untot!" Ratlos schütteln wir den Kopf und rennen in die uns gewiesene Richtung. Und tatsächlich entdecken wir Spuren! Keine Zeit zum warten auf die KT-Leute. "Harry schnapp dir eine Untotenforke und folge mir!" Nach einer turbulenten Verfolgungsjagt verschwindet die Hand plötzlich wie durch Zauberei. Wir sind verblüfft wie sowas passieren kann und ziehen uns für diese Nacht zum recherchieren zurück.

Die zweite Nacht:

Nachdem ich Harry wiederbelebt hatte, er hatte sich an einem Stück Pizza verschluckt, machten wir uns erneut auf den Weg zum Tatort. Zeugen wollen die Hand gesehen haben. Vor Ort tappen wir durch die Dunkelheit. Undercover nähern wir uns dem Tatort. Nach reichlicher Beobachtung wissen wir nun wann die Angestellten hier ihre Pausen machen und zum Rauchen auf dem Balkon stehen. Harry steht im Schatten eines Dicken Baumes und grinst. Mein Baum ist viel schmaler und ich muss mich verbiegen. Nach ein paar Minuten so tun als wären wir Schatten verschwinden die Neugierigen wieder. Ich schieße die Beweisfotos, während Harry das Auto holt.

Die dritte Nacht:

Harrys Schreibtisch ist leer. Er ist mit seiner Familie unterwegs und hat frei. Ich sitz hier und muss allein mit den Verbrechern der Welt klarkommen. Das Telefon klingelt. Von dem Gedanken gequält es wäre Harrys Frau, welche mir sagen würde Harry hat sich an irgendwas verschluckt, hebe ich den Hörer ab. Eine Frauenstimme. "Ja Schatz, wir gehen heute Abend spazieren." Ich lächle innerlich. Ich weiß genau wo es hingeht. Mit meiner besseren Hälfte im Schlepptau, habe ich die ideale Tarnung, um in dieser auffälligen Umgebung in Ruhe observieren zu können. Und tatsächlich finde ich die gut versteckten Hinweise. Wenn Harry das sehen könnte! Die Hand ist in die Ecke getrieben, die Rechte werden verlesen.... doch verdammt, wie legt man einer einzelnen Hand Handschellen an? Zwei chinesische Fingerfesseln und eine Daumenschraube später ist auch dieses Problem gelöst. Fall abgeschlossen. Danke Lex für diesen genialen Cache. Bitte mehr davon! FA&FA

 

K2 – Kommissare im Einsatz

Folge 3: Gespensterjagd

 

Toto FA&FA und ich Harry RSIS sind nicht etwa fernsehgeschädigt, sondern fasziniert von der Detektivarbeit dieser Mysterieserie.

Der Scharfrichter ist ein uns bekannter Großkrimineller, der sich in den Mantel der mittelalterlichen Gewohnheiten wirft und versucht dadurch seine ruchlosen Taten zu verdecken.

Durch Totos „geniale“ Detektivarbeit und die versaute Spurensuche (ich sollte ihn mal wieder auf einen Lehrgang schicken) sind wir dem Scharfrichter kein Stückchen näher gekommen und stehen wieder am Anfang.

Es ist irgendwann nach Feierabend und wir sitzen noch im Büro. Ich kaue genüsslich mein Pausenbrot, als plötzlich erneut das Telefon klingelt. Vor Schreck hätte ich mich beinahe verschluckt und da ich gut erzogen bin, weiß ich, dass man nicht mit vollem Mund spricht. Also werfe ich Toto den Telefonhörer rüber und lasse ihn das Gespräch entgegen nehmen. Während seines Telefonats wirft er mir einen Blick zu und ich ahne es, der Scharfrichter ist wieder aktiv. Ich hole schnell den Wagen und es geht los.

Am Tatort sind wir diesmal nicht mit dem Bösewicht, sondern mit den Überresten seines letzten Opfers konfrontiert. Eine untote Hand soll in der Nähe ihr Unwesen treiben. Wie lächerlich, nur Kinder glauben an solchen Hokuspokus.

Die Spur dieser Hand konnte schnell aufgenommen werden, doch bevor wir sie zu Gesicht bekamen, war die Fährte nicht mehr zu verfolgen und wir brachen den Einsatz ab.

Unser Chef verordnete uns vorerst Nachtschichten, damit wir diese Sache klären.

Zum Beginn der zweiten Nachtschicht wollte ich mir erstmal ein Stückchen Pizza gönnen, denn Untotenjagd macht hungrig. Die Pizza war wohl nicht mehr so gut, denn plötzlich wachte ich auf, als Toto seine Lippen an mein Gesicht führen wollte. Angewidert stieß ich ihn weg und wunderte mich, warum ich am Boden lag und neben mir das Pizzastück. Ich putzte es ab und aß es auf.

Da wir durch einen Informanten wussten, wo die Hand das nächste Mal zuschlagen würde, erreichten wir den Tatort vor der Hand (daraus wird später mal die Pre-Crime-Devision entstehen).

Plötzlich war Bewegung auf den angrenzenden Balkonen und wir bezogen Beobachtungsposition hinter den Bäumen. Ich hatte gut gewählt und einen anständigen Baum ausgesucht, während Toto den Bauch einziehen musste um im Schatten zu verschwinden und dabei bestimmt einen Meter größer wurde. Ich machte schnell ein paar Übersichtsaufnahmen und wir fuhren nach vergeblichem Warten zurück zur Dienststelle.

Ich brauchte erstmal eine Auszeit. Als ich mit meiner Familie gerade auf einem Ausflug war, rief mich Toto an und sagte, dass er die Hand alleine gefangen hatte. Ich beglückwünschte ihm zu seinem Erfolg und genoss die Freizeit.

Am nächsten Tag klingelte das Telefon, mein Chef ist dran und sagte, dass Toto es total versaut hätte, denn chinesische Fingerfesseln sind viel zu klein für europäische Hände. Die Hand war also entkommen.

Ich fuhr bei Toto vorbei und er musste zur Strafe mitkommen. (Das passiert, wenn man im Alleingang handelt und von seiner Frau abgelenkt wird…)

Schnell fand ich heraus, wo die Hand sein würde und auch Toto konnte sich etwas rehabilitieren. Diesmal sperrte ich die Hand in ein großes Schraubglas und brachte sie zurück zum Hauptquartier. Fall gelöst. Danke für die grandiose Hatz durch Stralsund. RSIS

 

Totenmesse Log Teil I:

Der September dieses Jahr war verregnet wie noch nie. Harry und ich standen im Büro des Chefermittlers und konnten den Regentropfen bei ihrem Rennen auf der Fensterscheibe zuschauen. Den Chef anzuschauen, danach war keinem von uns.

Der Chef stand mit dem Rücken zu uns und starrte wütend in den Regen…

Plötzlich riss mich das Geräusch einer Faust, welche auf einen massiven Eichenholztisch knallt, aus meiner Regentropfenbeobachtung. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie die Kaffeetasse aus Meißener Porzellan einen kleinen Satz machte.

„Meine Herren, sie wollen mir doch nicht etwas weismachen, dass der ganze Hokuspokus um diese untote Hand und diesen Scharfrichter, welcher die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt hat, auf einer historischen Verschwörung beruht! Männer der Bürgermeister sitzt mir im Nacken und will Ergebnisse sehen und nicht irgendwelche wilden Spekulationen! Ich brauche Beweise, Männer. Sehen sie zu das sie diesen Typen aus dem Verkehr ziehen, sonst versetze ich sie zu den Politessen!“

Als die Schimpftriade des Bosses langsam verhallte, hörte ich plötzlich Würgelaute. Harry muss sich vom lauten Knall der Faust auf Eichenholz so erschreckt haben, dass er seinen Kaugummi verschluckt hatte. Wenigstens hatten wir so einen guten Vorwand, um aus dem Büro des Chefs zu verschwinden.

Zurück im Büro hatte sich Harry soweit erholt, dass wir wieder mit den Ermittlungen beginnen konnten. Wieder und wieder gingen wir die spärlichen Hinweise durch und entdeckten plötzlich ein Muster. Wir mussten weitere Nachforschungen anstellen…

Doch hier begann das Problem, durch einen in der Vergangenheit liegenden „Vorfall“ war uns beiden der Zugang zum Aktenarchiv der Polizeidirektion verboten worden. Damals waren durch eine Aneinanderreihung von unglücklichen Zufällen mehrere Akten durcheinander geraten und wurden teilweise durch lustige Zeichnungen seitens von Harry „ergänzt“.

Der Gegner des heutigen Einsatzes hieß also Greta, die Dame von der Aktenhaltung…

Ich sah zu Harry hinüber, er schien zu ahnen was ich sagen wollte und sprang auf. „Ja Ja, ich fahr ja schon den Wagen vor…“ „Mach hin Harry, wir brauchen falsche Schnurrbärte!“

Minuten später waren wir nach einem Besuch beim Agentenausstatter unseres Vertrauens bestens ausgerüstet. Falsche Bärte, neue Klamotten, Harry hatte sich sogar eine Dreadlock- Perücke aufgesetzt. Wir glaubten unsere Tarnung sei perfekt und begaben uns so in die Keller der Aktenhaltung. Da Greta schon eine Weile hier unten arbeitete (vorsichtige Schätzungen gehen von nahezu 250 Jahren aus), war ihr Augenlicht nicht mehr das beste. Wilden Spekulationen über die Höhe der Dioptrinwerte will ich mich an dieser Stelle nicht anschließen. Durch unsere Schritte gewarnt, schaute uns Greta durchdringend an, wenn von uns beiden genau, konnten wir nicht bestimmten.

„Ja bitte die Herren?“ Verdammt, sie hatte zumindest erkannt, dass wir zwei Herren waren. Schweiß breitete sich auf meiner Stirn aus und ich fühlte wie der angeklebte Bart verrutschte. „Was möchten sie?“ hakte die Aktenhalterin nach. Schlagartig wurde uns bewusst, dass wir an alles gedacht hatten, bis auf unsere Decklegende. Die langjährige Ermittlerpraxis rette uns vor Gretas Fängen, ohne mit der Wimper zu zucken, logen wir mehr oder weniger überzeugend das Blaue vom Himmel herunter. Schlussendlich schien Greta überzeugt zu sein und gewährte uns Zutritt zum Aktenlagerraum.

Aus dem Büro der Aktenhaltung besorgten wir uns frischen Kaffee und machten uns auf die Suche nach brauchbaren Daten. In einem Nebengang rempelte ich Müller von der Finanzermittlung an und verteilte den gesamten Kaffee über seinen ausgebreiteten Akten. Nach einer wortreichen Entschuldigung überließ ich den Kollegen wieder seinen Ermittlungen. Hätte eh zu nichts geführt, Finanzermittlungen waren auch ohne Kaffeeflecken schon verwirrend genug.

Harry und ich schlugen Haken zwischen den vielen hundert Regalen voller Akten. Endlich fanden wir einen ruhigen Arbeitstisch im Schatten eines riesigen Aktenschrankes.

Erneut breiteten wir alle Hinweise vom Scharfrichter aus. Familiäre Beziehungen, ehemalige Schulnoten, ärztliche Unterlagen, frühere Haustiere, Freunde, Bekannte & Unbekannte, Verbindungen zum Watergate-Skandal und zur Bielefeld-Verschwörung. Wir ermittelten in alle Richtungen.

Plötzlich stutzten wir..., dieser Name, Kleinschmied Thun, weckte Erinnerungen bei uns. Die Familie Thun war schon öfters in dubiose Machenschaften verstrickt. Aktuell konnten wir niemanden etwas nachweisen, also gruben wir in der Vergangenheit. Es stellte sich heraus, dass im 17. Jahrhundert ein Scharfrichter der Stadt Stralsund, ein gewisser Albert Friedrich, bereits mit dieser höchst kriminellen Familie zu tun hatte. Als der gesetzestreue Scharfrichter den dunklen Plan der Thuns das Heringmonopol Stralsunds durch ein Thunfischmonopol abzulösen aufdeckte, ersannen die rachsüchtigen Thuns eine Intrige, um den guten Ruf von Albert Friedrich zu ruinieren. Dem findigen Scharfrichter gelang es seine junge Familie zu schützen und unterzutauchen. Der Plan der Thuns war vorerst vereitelt und ihre Spuren verlieren sich in den Jahrhunderten. Durch clevere Recherche konnten Harry aufdecken, dass ein Mitglied der Thun-Familie sich unter dem Decknamen Johan Daniel Kleinschmied in Stralsund aufhält. Alle Spuren führten zu dieser Person. Bei der Hausdurchsuchung fanden wir diverse fingierte Stellenausschreibungen für eine Stelle als Scharfrichter in Stralsund. Weiterhin konnten wir dem Beschuldigten Kleinschmied den Mord an einem gewissen Hans in einem Haus im Diebsteig nachweisen. Fingerabdrücke sind doch etwas wundervolles. Darüber hinaus fanden wir den Bausatz für eine funkferngesteuerte Hand, welche auf ihren Finger blitzschnell laufen konnte.

Die anschließende Vernehmung war das verwirrendste am ganzen Fall. Johan Daniel Kleinschmied gab zu, dass der Name Kleinschmied nur ein Deckname sei und durch einen administrativen Fehler in der Stammbaumschreibung entstanden sei. Seine Familie sein durch die historische Intervention des ursprünglichen Scharfrichters Albert Friedrich derart in Misskredit gebracht worden, dass sie alles Hab und gut verloren hätte. Einzig und allein ihre Rache blieb der Familie der Thuns. Als letzter Überlebender des Clans war es seine Pflicht die Nachkommen Albert Friedrichs zu finden und sich an ihnen zu rächen. Aus diesem Grund stellte er die Ereignisse des 17. Jahrhunderts erneut nach und hoffte so die Nachfahren des Scharfrichters aus ihrem Versteck zu locken. Doch nichts half.

Nun da Herr Thun alias Herr Kleinschmied sicher hinter schwedischen Gardinen sitzt, können Harry und ich aufatmen. Fall gelöst, Zeit was zu essen. Na ja, Harry bekommt ein Glas Wasser, sonst erstickt er mir wirklich noch irgendwann.

Gerade sitzen wir wieder beim türkischen Spezialitätenrestaurant unserer Wahl, als das Telefon klingelt. Ich blicke auf und schaue Harry an :“Auf geht’s, in Niepars haben sie gerade einen Toten aus einem Teich gezerrt und der hatte eine Menge Bargeld bei sich, welches aus einem Tresordiebstahl stammen soll, fahr schon mal den Wagen vor…“

Von 16. März bis zum 16. September beschäftigte uns die Jagt nach dem Scharfrichter. Einen großen Dank an Lex, der diese Geschichte ersann. Schön das gerade dieser Cache meine Nummer 400 sein konnte. Danke für dieses geniale Serie sagt FA&FA

 

K2 – Kommissare im Einsatz

Folge 4: Das Finale

 

Toto FA&FA und ich Harry RSIS sind nicht etwa fernsehgeschädigt, sondern fasziniert von der Detektivarbeit dieser Mysterieserie.

Der Scharfrichter ist ein uns bekannter Großkrimineller, der sich in den Mantel der mittelalterlichen Gewohnheiten wirft und versucht dadurch seine ruchlosen Taten zu verdecken oder doch nicht…

Log Teil 1.

Wir haben mittlerweile seit genau einem halben Jahr an diesem Fall gearbeitet und als der Durchbruch unmittelbar bevorstand, zog unser Chef uns von dem Fall ab, denn durch eine Eingebung von mir, kamen wir einer großen Verschwörung auf die Spur. Bei unserem jüngsten Gespräch mit dem Direktor, polterte dieser nur herum und drohte uns mit Strafversetzung, während ich ihm unsere Erkenntnisse offenbarte. Zugegeben, die Beweislage war etwas dünn, aber der Fall konnte gelöst werden. Leider war mir Toto keine Hilfe, denn dieser starrte stumpf aus dem Fenster und beobachtete den Regen. Manchmal möchte ich gerne wissen, woran er immer denken muss…

Als wir endlich wieder in unserem Büro waren, beratschlagten wir, wie wir den Fall lösen konnten, ohne offiziell darauf angesetzt zu sein. Mit der Lösung würden wir uns wieder voll rehabilitieren können und zukünftig für die schwierigen Fälle herangezogen werden. Ständig mussten wir uns die Hinweise und Indizien ansehen und plötzlich entdeckte Toto ein Muster (das hat er bestimmt auf der regennassen Scheibe gesehen ).

Das Problem war jedoch, dass wir zunächst ins Archiv der PD mussten und seit einem gewissen Vorfall vor 2 Monaten war uns der Zugang bis auf weiteres gesperrt worden. Was die Typen von der Aktenhaltung gegen ein paar Randnotizen, Eckenknicke und Kaffeeflecken haben werde ich nie verstehen können. Wir schauten uns also die heutige Personalbesetzung an und atmeten auf, denn Greta war heute der Hausdrache, den es zu überlisten galt. Ich machte den Wagen klar und Toto lotste mich durch den Straßenverkehr bis zu unserem Ausstatter (der hilft auch beim Fasching…) Ich klebte mir einen falschen Bart an und setzte eine konspirative Perücke auf, während Toto, nun ja, ich will nicht näher drauf eingehen, seht am besten selbst (Foto).

Nachdem unsere Tarnung vollständig hergestellt war, betraten wir die dunkle Aktenkammer und schlichen uns unauffällig zu Gretas Büro vor. Ich hoffte, ich hatte mit meiner Dioptrien-Wette, die ich mit den Jungs vom K-Dienst zu laufen habe, richtig gelegen und Greta erkannte uns nicht wieder. Sie schaute uns angespannt über ihren Brillenrand hinweg an und fragte uns, was wir hier wollen. Zum Glück hatte Toto einen Vollbart gewählt, denn er begann plötzlich zu schwitzen und ein kleineres Bartexemplar wäre jetzt bestimmt verrutscht und hätte uns verraten. Ich überlegte mir schnell eine Decklegende und Greta ließ uns passieren.

Durch das Labyrinth der Aktenschränke arbeiteten wir uns in einen abgelegenen Teil des Archivs vor und setzten uns an einen Arbeitstisch. Wir diskutierten erneut über alle bekannten Fakten und über die kriminelle Vergangenheit des Scharfrichters. Hierbei zeigte Toto seine blühende Phantasie und er zog Parallelen u.a. zu der Ermordung Kennedys und zum Barschel-Fall…

Dann stieß ich plötzlich auf den Namen THUN und ich wusste, dass wir nun einem weiteren Ansatz folgen mussten. Die Familie THUN war uns nicht unbekannt, denn sie kontrollierte einen Großteil der Stralsunder Unterwelt. Nur dachten wir bisher, die THUN’s seihen durch unsere penetranten Ermittlungen untergetaucht oder seriös geworden.

Log Teil 2.

Wir mussten die historischen Aufzeichnungen bemühen, um weiter voran zu kommen. Es stellte sich schnell heraus, dass es in Stralsund und in vielen Städten zur Zeit des Absolutismus Scharfrichter gab, die gewissermaßen die Vorläufer der Polizei waren. So stießen wir immer wieder auf den berühmtesten von ihnen, den Scharfrichter Albert Friedrich, der in Stralsund den größten Coup der Geschichte aufgedeckt hatte und einige Beteiligte ihrer gerechten Strafe zuführte. Die Familie THUN hatte geplant, den Handel mit Hering in der Hansestadt zu unterbinden und stattdessen den Handel mit THUN-Fisch zu protegieren. Niemand wusste zu dieser Zeit etwas mit Thunfisch anzufangen, denn Sushi war noch unbekannt. Nachdem einige Intriganten in die Verließe gingen, sannen die restlichen Familienmitglieder der THUN’s auf Rache und bereiteten einen teuflischen Plan vor, Albert Friedrich und dessen Familie zu ruinieren. Albert gelang es jedoch einige Akten zu fälschen und unterzutauchen, ebenso wie der Familie THUN.

Einer plötzlichen Eingebung folgend fand ich heraus, dass ein Zweig der Familie THUN sich unter dem Pseudonym KLEINSCHMIED verbirgt. Also statteten wir Johan Daniel einen Hausbesuch ab und fanden zufällig die Mordwaffe für den Fall im Diebsteig, sowie diverse Bewerbungsunterlagen für die Polizei. Auf seinem Nachtisch lag die Bedienungs- und Bauanleitung für eine ferngesteuerte Hand und uns wurde klar, dass wir auch diesen Fall lösen würden.

Die anschließende Vernehmung brachte die fehlenden Puzzleteile zum Vorschein und wir konnten den Fall aufklären. Herr KLEINSCHMIED oder besser gesagt Herr THUN war der Nachfahre jener kriminellen THUN’s, die im 17. Jahrhundert an Albert Friedrich gerieten und danach im Lauf der Geschichte untertauchen konnten. Einzig die Rache war die Motivation und so versuchte der Verbrecher, eine falsche Fährte zu legen und den Scharfrichter zu denunzieren.

Zurück beim Direktor mussten wir uns wieder einmal eine Standpauke abholen über Sachen wie Hausfriedensbruch oder verbotene Vernehmungsmethoden, aber letztendlich bekamen wir ein Lob ausgesprochen für unsere gute Aufklärungsarbeit.

Der nächste Fall wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen, denn das Verbrechen schläft niemals…Danke für die tolle Geschichte - RSIS

 

 

Ermittlungsbericht: Tresorklau Martensdorf

 

...Nieselregen fiel auf die Frontscheibe unseres Autos als wir uns dem Tatort näherten. Es war ein nasskalter Herbst dieses Jahr, warum finden die Leute Mordopfer immer bei Dreckwetter und nicht bei schönstem Sonnenschein? Harry und ich verließen das Auto und schauten uns am Nieparser Teich um. Die Jungs von der Kriminaltechnik waren voll in ihrem Element und beachteten uns nicht weiter. Harry hatte den Kragen seiner Lederjacke hochgeschlagen, um sich vorm peitschenden Wind zu schützen. Er kaute gelangweilt an einem, mittlerweile durchweichten Baguette. Lächelnd betrachtete ich meinen Kollegen von der Seite... gleich wird es wieder passieren...

„Hey, ich Flachpfeifen“ hallte es plötzlich über das Gelände. Der Chef der Kriminaltechniker rief uns zu sich. Wie nicht anders zu erwarten, erschrak der ins Kauen versunkene Harry und verschluckte sich. Nach Luft ringend, krümmte sich mein Partner. Ich bedeutete dem Chefkriminaltechniker per Handzeichen, dass dies noch eine Weile dauern würde und begann munter auf Harrys Rücken einzuschlagen. Mehr oder weniger gut gezielt, waren auch der eine oder andere Schlag auf den Hinterkopf dabei und nach einer Weile schienen die Atemwege wieder frei zu sein und Harry nahm langsam wieder Farbe an.

„Hör auf hier rumzualbern, wir haben hier schon jemanden zu untersuchen, der ein wenig Luft zu wenig abbekommen hat, da musst du nicht auch noch hier den sterbenden Schwan miemen, komm jetzt.“

Von diesen freundlichen Worten motiviert, folgte Harry mir zum im Teich gefundenen Leichnam.

Der Chef der Kriminaltechniker war ein Mann, wie er in jeder schlechten TV-Serie auftrat. Während er über dem Toten stand und Harry und mich in die Lage vor Ort einwies, kaute er genüsslich an einem Wurstbrot.

„So Jungs, der Typ ist tot.“ stelle der Mann völlig unnötigerweise fest. „Vermutlich ertrunken, aber da gibt es einige Verletzungen, welche noch genauer untersucht werden müssen. Hier halten sie das mal.“ Er drückte Harry das Wurstbrot in die Hand und machte sich am Mantel des Verstorbenen zu schaffen. „Ah, schau da, eine Geldbörse, manchmal ist mein Job doch zu einfach. Da können wir uns die ganze schwierige Identifizierung sparen. Vielleicht haben wir Glück und es ist ein Ausweis drin.“ Er reichte Harry die durchgeweichte Geldbörse und nahm im Gegenzug das Wurstbrot wieder an sich und nahm einen großen Bissen. Da Harry leicht blass wirkte (der Junge hat einfach einen zu schwachen Magen für das Geschäft), nahm ich die Geldbörse und schaute hinein. Etwas Geld, diverse Zettel, Karten und ein Ausweis. Es schien so, als habe unser schweigsamer Freund zu unseren Füßen also einen Namen...

Ein paar Tage später saßen Harry und ich wieder im Büro und schauten die gesammelten Beweise durch. Eine erstaunliche Menge Bargeld war da zusammengekommen. Mittlerweile wussten wir, das das Geld aus dem Tresorraub von Martensdorf stammte. Wir hatten also eine Menge Kohle, ein paar alte Klamotten, einen sehr schweigsamen „Zeugen“ im Keller und ansonsten keine Ahnung.

Während Harry so tat als strenge er seine grauen Zellen an, faltete ich unterbewusst aus den Geldscheinbeweisen viele farbige Papierschiffchen. So richtig wollte uns kein Licht aufgehen. Im Rahmen einer kreativen Denkpause (Füße hoch, Teeglas in der Hand, Stuhl zum Fenster gedreht und hinaus geschaut) ließ ich nochmal alle Fakten Revue passieren. Da es so still im Zimmer war, schaute ich mich nach Harry um. Erst hatte ich schon die böse Vermutung er habe sich wieder an irgendwas verschluckt und sein zu Boden gegangen, doch es stellte sich heraus, dass auch er eine kreative Pause nahm und friedlich schlief.

Ermittlungsbericht Teil II:

Nichts half, alle Nachforschungen verliefen im Sand. Wir wussten woher der Mantel stammte, wer die Geldbörse genäht hatte, woher die Schuhe des Opfers stammten, was sämtliche Nummern auf den Zetteln in der Geldbörse zu bedeuten hatten und doch kamen wir der Lösung dieses Falles nicht näher. Wir kontaktierten Freunde aus Übersee, von Interpol, vom FBI, FRONTEX, halt alle die wir kannten, doch niemand konnte uns einen Hinweis geben.

Einige Tage später wurden wir zusammen mit allen andern Beamten zu einer Vermisstensuche in ein nahe gelegenes Waldstück beordert. Ein Kind, welches zu irgendeiner Jugendbande gehören soll, hatte sich anscheinend verlaufen. Da Vermisstensuche des nachts immer ein wenig anstrengend und zeitraubend ist, kamen wir mit Ermittlern anderer Abteilungen ins Gespräch. Wir trafen einen Tatortspezialisten für Höhenlagen, einen Datennetzfahnder und einen Ermittler mit ungeheuer viel Erfahrung mit verzwickten Fällen. Bei der Suche tauschten wir die eine oder andere Information aus. Unter anderem viel der folgenschwere Satz: „Jungs, habt ihr schon mal daran gedacht...?“

Zeitlupe... Ich spüre wie meine Synapsen beginnen zu feuern, meine messerscharfer Ermittlerverstand regt sich, ein Puzzleteil fügt sich ins andere, Licht erhellt die Dunkelheit und vertreibt die Schatten des Unwissenheit, plötzlich sehe ich alles mit ultimativer Klarheit, die Zeitlupe verfliegt, langsam kehrt die Farbe in meine Welt zurück....

Nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, starrt mich Harry schon seit gut ein paar Sekunden an. Die Lösung des Rätsels lag so klar vor uns und wir haben sie einfach übersehen. „Wie konntest du sowas einfaches übersehen, Harry? Hat man dir auf der Ermittlerschule den gar nichts beigebracht? Los, fahr den Wagen vor, wir haben eine Observation zu planen!“

Einige Tage später liegen Harry und ich gut getarnt in einer ländlichen Gegend auf der Lauer und beobachten das Anwesen der vermeintlichen Tresorräubers. Harry hat sich einen Schafspelz übergezogen und sich mitten auf die Wiese gelegt. An sich schon eine geniale Tarnung, aber sein ständiges Mäh Mäh ging mir doch ziemlich auf den Sack. Eine alternde Schafdame allerdings fand Harry ziemlich anziehend und wich ihm daher nicht von der Pelle. Als noch ein paar junge Kühe auf die Weide kamen, nahm Harry reiß aus und verkroch sich in einem anderen Versteck.

Wir beobachteten das Haus eine ganze Weile, doch nichts rührte sich, irgendwann riss mir der Gedultsfaden...

Ich schaute Harry an: „Es reicht, wir gehen rein!“

Im Zickzack näherten wir uns dem Haus. Alles war verriegelt und verrammelt. Wir verschafften und Zugang und sicherten das Gebäude. Es war völlig menschenleer. Hatten wir das falsche Haus beobachtet? War uns der Täter entkommen? Roch Harry völlig umsonst nach Schaf?

Keine 30 Minuten später schauten wir wieder den Jungs von der Spurensicherung bei ihrer Arbeit zu. Sie stellten das ganze Gelände auf den Kopf.

„Hey ihr Flachpfeifen, bewegt eure müden Knochen her!“ schallte es plötzlich über den Hof. Der Chef der Kriminaltechniker kam zusammen mit dem Chefermittler aus dem Haus. „Gute Arbeit meine Herren, der Tresor ist gefunden worden und ein Großteil der damaligen Beute wurde sichergestellt.“ sagte der Boss. „Sie scheinen den richtigen Riecher gehabt zu haben... apropos Riecher, wer von ihnen riecht hier so nach Schaf?“

Fall abgeschlossen. Harry macht ausgedehnten Landurlaub und ich genieße den Ausblick auf das verregnete Stralsund mit einem Glas Tee in der Hand. Danke für dieses schönen, neuen Kriminalfall sagt FA&FA

 

Akte 10/10 - Tresorklau Martensdorf

Eine neue Folge mit Harry und Toto

 

Seit nunmehr drei langen Jahren liefen die Ermittlungen zum Tresorklau in Martensdorf bei der hiesigen Polizeidienststelle. Die Spuren waren mittlerweile total abgekühlt und die Akte lag bei irgendwem tief vergraben auf dem Schreibtisch. Dann wurde die Sache im Spätsommer (bei Toto ist es bereits Herbst, wenn es kälter als 20°C wird) interessant, denn aufmerksame Spaziergänger sind über die Leiche eines unbekannten Toten im Dorfteich in Niepars gestolpert.

Da der Chef Toto und mir nach unserem letzen Fall noch keinen neuen Fall zugewiesen hatte, zitierte er uns umgehend in sein Büro. Er fragte uns, ob uns der Fall vertraut wäre und ob wir was dagegen hätten, die letzte Spur wieder aufzunehmen und die Sache bis zum Ende auszuermitteln. Bei Toto stahl sich sofort ein leichtes Grinsen auf das Gesicht, denn ihm war klar, dass auf die Wiederbeschaffung des Geldes ein Finderlohn ausgesetzt wurde. Der Chef bemerkte die Gesichtszüge und schnauzte Toto an, das er nicht mal ansatzweise an eine Belohnung denken brauche, weil das Polizisten nicht zusteht. Nachdem sich Toto wieder beruhigt hatte, machten wir uns zunächst auf die Suche nach der besagten Akte, um uns in den Fall einzulesen. Während sich Toto erstmal einen Beruhigungs-Tee (ich glaub er muss damit bald mal zum Polizeiarzt, denn auch Tein kann süchtig machen…) machte, begab ich mich zu der Abteilung Eigentumsdelikte und forschte nach der Akte. Unter einem riesigen Berg wurde ich schließlich fündig und zerrte die Rotakten ans Tageslicht. Zurück bei Toto gingen wir die Akten durch und beschlossen dann, uns zum neuen Tatort zu begeben. Vorher mussten wir noch schnell bei einer Imbissbude vorbei, damit ich mir einen Croque holen konnte.

Als wir schließlich vor Ort eintrafen fing es an zu regnen und ich musste mich mit dem Essen beeilen, damit das Weißbrot nicht aufweichte. Die Leute von der Spurensicherung waren schon vor uns dort und deren Leiter brüllte uns plötzlich irgendetwas zu. Vor Schreck blieb mir der letzte Bissen prompt im Halse stecken und ich musste würgen. Toto nutzte die Gunst der Stunde und schlug unkoordiniert auf meinen Rücken und sogar auf meinen Hinterkopf ein.

Der Leiter der Spurensicherung winkte uns ungeduldig heran und drückte mir sein Leberwurstbrot in die Hand, um uns die aufgefundenen Sachen besser zeigen zu können. Noch ein wenig hungrig betrachtete ich die Stulle in meiner Hand etwas genauer und stellte fest, dass die Leberwurst bereits einen leichten Grünschimmer aufwies. Angeekelt war ich froh, dass der Kriminologe sein Brot wieder an sich nahm. Abgestumpfte Typen sind das, denn für die scheint auch leicht schlechtes Fleisch noch gut zu sein…

Die aufgefundene Geldbörse mit einem Ausweisdokument ersparte uns wenigstens die mühsame Recherche des Zahnstatus.

Ich las den Ausweis und wusste sofort, wo ich diesen Verbrechernamen schon mal gelesen hatte. Bei dem Scharfrichterfall war die Person ebenfalls am Rande in die Geschehnisse und Intrigen der Familien THUN involviert. Der Fall wurde langsam mysteriös. Wir nahmen die Geldbörse und die Kleidungsstücke an uns und fuhren zurück zur Inspektion.

Die Tage vergingen und wir analysierten und ermittelten in alle möglichen Richtungen. Dabei lernten wir eine Menge an interessanten Fakten über die Verbreitung von Geld im Allgemeinen und über die vor uns liegenden Scheine im Besonderen. Schon witzig, dass es bereits vor offizieller Euro-Einführung maltesische und zypriotische Euroscheine gab und einige Exemplare davon bei dem Raub entwendet wurden.

Ansonsten kamen wir kein Stück voran und wegen der vielen Sonderdienste war ich so müde geworden, dass ich doch prompt am Schreibtisch einschlief. Im Halbschlaf nahm ich wahr, dass Toto mal wieder seinen „Glückstee“ trank und dann überkam mich der Schlaf der Kreativität.

Fortsetzung Akte 10/10

Weitere Tage vergingen und wir verpulverte viel Zeit und eine menge Steuergelder und fanden weitere interessante Sachen über die Kleidungsstücke und das aufgefunden Geld heraus. Es brachte uns aber kein Stückchen weiter an die Lösung des Falles heran. Der Chef wurde langsam ungehalten und ordnete uns zur Abwechslung erst einmal einem anderen Ermittlungsfall zu. Hier sollten wir den Kopf freibekommen und uns ein paar Tricks von Experten aus anderen Fachrichtungen abschauen. Der Fall „Leo allein im Wald“ war schnell abgeschlossen und einer der anwesenden Experten ließ eine scherzhaft gemeinte Bemerkung über unseren aktuellen Ermittlungsstand fallen und mir wurde schlagartig bewusst, dass wir den Schlüssel zur Lösung des Falles in Händen hielten. Toto brauchte mal wieder länger, bis sein Gehirn ihm ein passendes Bild vorgegaukelt hatte. Tee ist falsch dosiert sehr gefährlich und kann zu Verlangsamung der Gehirnleistung führen. Ohne rot zu werden und um seine Verlegenheit zu überspielen schnauzte er mich an und verlangte von mir, den Wagen zu holen.

Wir hatten plötzlich eine ganz heiße Spur und erhielten sogar einen Durchsuchungsbeschluss vom Amtsgericht. Da das zu observierende Objekt keine vernünftige gedeckte Annäherung zuließ, dachte ich mir eine passende Tarnung aus, um mich in Sicht- und Hörreichweite zu bringen. Operation „Ermittler im Schafpelz“ hatte begonnen. Während sich Toto über die Verkleidung lustig machte, näherte ich mich auf den ersten Metern unserem Zielobjekt an. Leider gab es auf der Koppel auch Schafe und Stärken, die mich wohl sehr interessant fanden und mir nicht von der Pelle rückten. Irgendwann wurde es mir zuviel und ich gab die Tarnung auf. In der Zwischenzeit hatte unser Starermittler Toto die Geduld verloren und ging einfach auf das Objekt zu. Das Objekt war scheinbar völlig verwaist und wir verschafften uns Zutritt.

Mit fachmännischem Gespür durchsuchten wir das ganze Haus und fanden schließlich sogar den Hauptteil der versteckten Beute. Ich musste Toto nochmals ins Gedächtnis rufen, dass es wohl keine Belohnung geben würde, denn bei der Menge an Bargeld fingen seine Augen schon wieder zu leuchten an.

Kurze Zeit später rückten die zwischenzeitlich alarmierten Jungs vom Spurendienst an, um der geheimen Zuflucht weitere Geheimnisse zu entlocken. Für uns jedenfalls war der Fall abgeschlossen. Der Täter kann nicht mehr auspacken, die Beute ist gefunden, Toto darf wieder in Ruhe seiner Teesucht frönen und ich konnte erfolgreich meine Tarnung erproben. Danke für den interessanten neuen Fall für unsere Starermittler RSIS

 

"Harry" und "Toto"

 

 

Toto & Harry in "Der Zechpreller" in einer Gastrolle Oskar der Praktikant

 

Endlich mal ein schöner Tag in diesem Herbst. Ich habe die Füße wieder auf der Fensterbank und schaue den wenigen Wolken zu, welche über den Himmel huschen. Das Sonnenlicht bricht sich in unterschiedlichen Farbfacetten in unserer erstaunlich sauberen Bürofensterscheibe. Wie erstarrt schaue ich dem Spiel des Lichtes zu. Während Harry durch das Abgeben von komischen Geräuschen versucht meine Aufmerksamkeit zu erregen und so zu überprüfen ob ich noch lebe, ruhe ich in mir selbst. Ich genieße die Tasse arabischen Gewürztees in meiner Hand, welche Harry bestimmt auf Grund ihres exotischen Duftes als Medizin einstuft.

Das Sonnenlicht scheint Harry jedenfalls neue Lebenskraft eingehaucht zu haben. Er sitzt nicht wie sonst üblich an seinem Schreibtisch und blättert gelangweilt in irgendwelchen Akten, sondern rannte mit einer Kittelschürze vor den Bauch gebunden durch das Zimmer und putzte überall. Wahrscheinlich habe ich auch ihm meine streifenfreie Sicht am heutigen Tage zu verdanken. Ich schaute ihm aus dem Augenwinkel zu. Gerade war er dabei einen riesigen Aktenstapel auf dem Tisch des neuen Praktikanten im Nachbarbüro zu verteilen. Finde ich gut, die Neuen müssen wirklich mal lernen wie anstrengend der Job eines richtigen Ermittlers sein kann. Ich nahm einen tiefen Schluck aus meiner Teetasse und schloss die Augen. Ich hörte wie Harry zurück ins Büro kam und seine Kittelschürze in seinem Spind verstaute. Kurz darauf war das Knistern von Silberpapier zu vernehmen. Aus Erfahrungswerten schloss ich das Harry mal wieder "den Mund zu voll nahm" und gerade mampfte. Ich dachte gerade an den letzten Fall von Harry und mir und wie wir mehr oder weniger bravorös des Tresorklau von Martensdorf aufgeklärt hatten. Mein Blick glitt über unsere Zeitungsartikelwand und ich las gerade die Überschriften "Scharfrichter endlich dingfest gemacht", "lokale Ermittler überführen erfolgreich den Tresordieb von Martensdorf", als unvermittelt unsere Bürotür aufflog und knallend gegen einen Aktenschrank prallte. Der Chef betrat in seiner üblich zurückhaltenden Art unser Büro. Harry schrak vom gedankenversunkenen Kauen seines Wurstbrotes hoch und begann heftig zu husten. Mittlerweile fällt meine Reaktion in solchen Fällen gemäßigter und ruhiger aus. Zu Beginn unserer Zusammenarbeit befürchtete ich immer er würde wirklich sterben, aber mittlerweile wusste ich es besser. Was der Junge schon alles überlebt hat, ist der Wahnsinn. Gut, ok die Sache mit dem Straußenei damals, die war grenzwertig, aber auch das hatte er geschafft. "Wollen sie ihrem Partner nicht helfen, Toto???" fuhr der Chef mich sofort an. "Der stirbt ja noch!" Ich hob beschwichtigend die Hände und wollte gerade erklären, als der Chef auch schon ohne Punkt und Komma weiterredete. "Was müssen sie auch ständig nur futtern Harry, das wird ihnen noch irgendwann zum Verhängnis!" 'Wahre Worte Chef' dachte ich. "Ich habe einen neuen Fall für sie, meine Herren." Offenbarte uns der Boss. Er erzählte uns von einem Anschlag des "Zechprellers" auf eine gut florierende Gaststätte im Stralsunder Umland. Es soll wohl zu einer Brandstiftung gekommen sein, infolge dessen die Lokalität schließen musste. Mit den Worten "Das ist jetzt ihr Fall, bewegt euch!" warf uns der Chef ein paar eingetütete Beweise auf den Schreibtisch und kurz darauf knallte unsere Bürotür ein zweites Mal am heutigen Tage. Ich musterte die spärlichen Hinweise und schaute hinüber zu Harry. Der war vom theatralischen Auftritt des Chefs nicht so begeistert und hatte wieder seinen "Wenn ich hier mal Chef bin" - Blick aufgesetzt. In diesem Moment erkannte ich in Sekundenbruchteilen, das mein Freund und Partner meinen Beistand und meine Führung brauchte. Elegant erhob ich mich aus meinem Stuhl an unserem Bürofenster. Mein Blick fiel auf die Hinweise und mir war binnen Sekunden klar wo wir anzusetzen hatten. "Harry, ich hab einen Plan, fahr schon mal den Wagen vor."

 

Log Teil II:

Die altbekannten Worte rissen Harry zurück in die Wirklichkeit und vertrieben schnell seine Büroherrschaftsträume. Er griff sich seine Lederjacke und verschwand in Richtung Tiefgarage. Ich schnappte mir die Beweismittel und verschwand kurz im Archiv, um ein paar Daten abzugleichen. Sofort bestätigte sich mein Verdacht und auch ich griff mir meine Jacke und rannte zum Vorderausgang. Harry war am altbekannten Platz und der Motor des Wagens lief. Ich sprang auf meinen Stammplatz und sah im Rückspiegel, dass wir für die heutige Tour einen Gast hatten. Ich nickte dem Praktikanten Oskar, welcher auf der Rückbank saß kurz zu, hob die linke Augenbraue und schaute Harry an. "Wir sollen den Grünschnabel einarbeiten, sagt der Chef" antwortete dieser kurz angebunden. Ich musterte den Frischling im Rückspiegel. Nach einer Weile sagte ich dann: "Willkommen an Bord mein Junge."

Während der Fahrt erklärte ich Harry kurz und als guter Ausbilder dem Praktikanten, welcher bei uns übrigens den Spitznamen "Ossi" hat, lang, wie ich aus den spärlichen Hinweisen des Chefs die Adresse ermittelt hatte. Harry fuhr uns sicher zum Tatort und kurze Zeit später näherten wir uns schon dem Gebäude. Vorschriftsmäßig näherten wir uns dem Gebäude gedeckt und unter Ausnutzung jeglicher Deckung. Wenn wir schon einen Praktikus dabeihaben, soll dieser schließlich auch was lernen. Ich hielt "Ossi" den üblichen Vortrag über das Verhalten an einem Tatort, den Umgang mit Spuren und Spurenträgern, während Harry schon einmal die Umgebung in Augenschein nahm. Kurze Zeit später kehrte er mit den ersten Ansätzen zurück. Offenbar hatte der "Zechpreller" ein sog. "Ablenkungsfeuer" gelegt, ja das ist wichtig "Ossi" schreib dir das ruhig mit, um eventuelle Beobachter von sich abzulenken. Wir untersuchten den Ort des Brandausbruches und ließen größtenteils den Praktikanten suchen. Schließlich muss er ja noch praktische Erfahrung sammeln. Kurze Zeit darauf hatte dieser dann auch schon den ersten Hinweis in der Hand und grinste triumphierend. Er sagte noch, dass er die Woche vorher bei den Brandursachenermittlern gewesen sei und es deshalb nicht so schwer war die Hinweise richtig zu deuten. Ich schaute hinüber zu Harry, er schaute zurück, wir beide dachten genau dasselbe: "Anfängerglück". Na ja, es macht ja auch durchaus Sinn den Neuen gleich den ersten wichtigen Hinweis finden zu lassen, so ist er wenigstens motiviert bei der weitern Suche.

 

Wir rekonstruierten anhand der Hinweise Schritt für Schritt den Weg des Täters durch das Gebäude. Immer wieder stoppten wir und erklärten unserem Praktikanten Oskar die unterschiedlichen Methoden zur Interpretation von Hinweisen und deren Erkennungsmethoden. Neben der ursprünglichen Brandstiftung hievte sich der "Zechpreller" noch einige andere Straftaten auf sein Konto. Unter anderem waren deutliche Spuren von Vandalismus und multiple Sachbeschädigungen zu erkennen. In einigen Fällen konnten wir sogar die Entziehung von elektrischer Energie nachweisen. Harry war gerade dabei den Praktikanten mit seinem umfangreichen Rechtsfachwissen jede Illusion sein Ausbildungsstand könnte ausreichend sein zu nehmen, als urplötzlich ein krachendes Geräusch unsere Konversation unterbrach. Harry und ich verständigten uns, eingespielt wie wir waren, in Sekundenbruchteilen und entschieden uns dafür Oskar zum Sammeln von praktischen Erfahrungen die Situation aufklären zu lassen. Zum einem konnte der Praktikant dann mal ein wenig richtige Ermittlerluft schnappen und andererseits wurde das unersetzbare, erfahrene Ermittlerpersonal bei einer möglicherweise gefährlichen Situation geschützt. Da alle Parteien davon den meisten Nutzen hatten, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Während Oskar sich also langsam vorwärts durch die dunklen Gänge schob, verharrten Harry und ich regungslos in der sicheren Deckung.

 

Log Teil III:

 

Diese anstrengenden Sekunden des Lauschens und des Wartens können zu Minuten werden. Ich schaute auf die Uhr und Harry flüstere: "Was treibt der Grünschnabel da vorne? So lange kann das doch auch nicht dauern!" Er wollte gerade in seine Fressalientasche greifen, um sich ein Wurstbrot hervorzuholen, als sich die Ereignisse überschlugen. "Hey sie da, stehenbleiben!" Gepolter und zuschlagende Türen waren zu vernehmen. "Der Typ haut ab! Hey Herr Harry, Herr Toto der Täter flieht! Zur Hilfe, der Täter flieht!" war Oskar zu vernehmen. 'Ja, ja, ich habs ja verstanden' dachte ich. 'Der Junge muss eindeutig ruhiger werden'. Ich war schon im Begriff Oskar zur Hilfe zu eilen, als mich Harry am Arm festhielt. "Ich habe einen Plan, Toto" sagte er und seine Augen funkelten böse "ich kenne eine Abkürzung, wir fallen dem Typen in die Seite!" Mit unmissverständlichen Handzeichen unterrichteten wir Oskar von unseren Plan. Der fragende Blick auf seinem Gesicht war ein sicheres Anzeichen dafür, dass er alles richtig verstanden hatte, also hasteten wir los. Die Verfolgungsjagd führte quer über das ganze Gelände und schließlich passierte genau das was Harry prophezeit hatte. Wir erreichten einen Hohlweg und als der Täter auf der Flucht vor Oskar an uns vorbeilief, sprang ich ihn von der Seite an. Da der Bursche sich heftig wehrte, musste mir "Ossi" kurz aushelfen, sonst hätte ich ihn nie festhalten können. Während ich den Straftäter mit beiden Händen umklammert hielt, packte Harry in aller Seelenruhe den Notizblock aus. "Hey mach hin Harry, ich hab hier keinen so guten Halt, der entwischt mir noch." "Ja ja, nur die Ruhe" entgegnete Harry ungerührt. "So Herr Zechpreller, sie habe das Recht zu schweigen, alles was sie von jetzt an sagen kann und wird...."

 

Am nächsten Morgen sitzen Hary und ich wieder im Büro. Noch immer ist keine Regenwolke zu sehen. Plötzlich klingelt das Telefon. Sabine, die Vorzimmerdame vom Chef, ist dran. "Toto, könntest du und Harry mal rüber zum Chef ins Büro kommen?" Wie könnte man bei so einer Stimme nein sagen. Die Stimme des Chefs ist im Gegensatz dazu ein ganz anderes Kaliber. Während Harry wieder seinen "Wenn ich hier Chef wäre" - Blick aufgesetzt hatte, musterte ich die Flaschenschiffsammlung des Bosses. Mit einem Knallen flog die Tür auf. Instinktiv schaute ich hinüber zu Harry, gut, er hatte noch nichts gegessen. "Sehr gut Männer, gute Arbeit. Der Zechpreller sitzt hinter Schloss und Riegel und wir stehen in der Presse gut da. Ich habe gerade unseren Praktikanten Oskar getroffen und er berichtete mir auch nur Gutes von ihrer Arbeit. Er ist ein guter Junge und ich möchte, dass sie weiter einen Blick auf ihn haben." Harry und ich tauschten kurz einen Blick aus. Wir verließen das Büro und wollten erstmal was essen gehen. Vorsichtshalber schauten wir uns nochmal unsere Bürotür an. Nicht das der Chef schon Nägel mit Köpfen gemacht hat und uns das Greenhorn endgültig aufgedrückt hatte. Doch das altbekannte Toto & Harry-Schild war noch an seinem Platz. Auf dem Weg zur Tür lief uns Kollege Müller von der Finanzveraltung über den Weg. Kurzentschlossen rief ich ihm zu: "Hey Müller, wir waren gerade beim Chef, da wir gestern so gute Arbeit geleistet hatten, sollst du jetzt die nächsten 6 Wochen auf den Praktikanten aufpassen, damit er auch dir mal Glück bringt. Ich schick ihn nach der Mittagspause zu dir." Ohne eine Antwort des perplexen Kollegen abzuwarten, verließen wir die Inspektion. Danke Lex für diesen schönen Lost Place in unmittelbarer Nähe sagt FA&FA

PS: Danke auch an RSIS (wie immer) und die OFC für die perfekte Zusammenarbeit

 

Toto und Harry

Mission: „Der unzufriedene Gast“

 

Toto schaut mal wieder aus dem Fenster an diesem freundlichen Tag. Die letzte Tee-Kur ist noch nicht ganz erfolgreich abgeschlossen und man merkt, dass ihm die Einschränkung im Konsumverhalten ein wenig von seiner fröhlichen Lebensart genommen hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass er keine Regentropfen am Fenster beobachten kann, denn heute scheint die Sonne. Wie das Wetter, so erscheint auch meine Gemütsregung, denn unser letzter Fall war mal wieder erfolgreich abgeschlossen und ich genoss die ruhigen Tage. Endlich mal Zeit das Büro aufzuräumen und ein paar alte Akten verschwinden zu lassen. Nach erledigter Arbeit holte ich erstmal mein Pausenbrot aus dem Rucksack und biss herzhaft in das saftige Schinkenbrötchen. Plötzlich flog krachend die Tür auf und unser Oberinspektor stürmte ins Zimmer. Vor Schreck glitt mir doch tatsächlich ein Stückchen Essen in die falsche Röhre und ich musste kräftig husten. Komisch, normalerweise springt Toto immer auf und haut mir mit aller Kraft auf den Rücken, doch nichts passiert. Der Chef ranzte Toto an, was er so unbeteiligt aus dem Fenster schaue und wandte sich dann mir zu. „Geschieht Ihnen ganz recht, wenn sie immer nur ans Futtern denken. Ich glaube ich habe einen neuen Fall für Euch. Der „Zechpreller“ hat mal wieder im Stralsunder Umland sein Unwesen getrieben und eine florierende Gaststätte total ruiniert. Die Spur ist im wahrsten Sinne des Wortes noch heiß. Also los, das ist Ihr Fall!“ Daraufhin stürmte er aus der Tür. Weder Tatort noch Tatzeit hatte er uns bei seiner Tirade mitgeteilt. Also, wenn ich mal hier Vorgesetzter werde, dann wird sich Einiges ändern, aber genug der ketzerischen Gedanken.

Ein Blick zu Toto genügte mir, um ihn von einem Ohr zum Anderen grinsen zu sehen. Es war wohl nicht der fehlende Tee, sondern vielmehr der fehlende raue Umgangston, der seine momentane Gemütsregung hervorrief.

Toto schnellte mit unglaublicher Eleganz vom Fensterbrett und sagte er habe einen Plan und ich sollte mich mal lieber um den Wagen kümmern. Auf dem Weg in die Garage, kam mir der Polizei-Anwärter Oskar entgegen, der bei uns den Spitznamen „Ossi“ hat. Ich wollte gerade an ihm vorbeigehen, als er mir eine Hand auf den Arm legte und mir zu erklären versuchte, dass der Chef wolle, dass wir ihn in die Feinheiten der praktischen Ermittlungsarbeit einweisen. Auch das noch, als wenn die Polizeiarbeit nicht anstrengend genug wäre. Ich musterte „Ossi“ zum ersten Mal von Kopf bis Fuß und befand, dass er dank seiner Körpergröße recht brauchbar sein könnte. Ich wies ihn an, ins Auto einzusteigen. Er wollte sofort auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und ich fuhr ihn an, dass dieser Platz nicht umsonst der Totoplatz ist und ein Anwärter gefälligst auf die Rückbank gehöre. Nachdem ich die Tiefgarage verlassen hatte und vor der Dienststelle anhielt, kam auch Toto schon angelaufen und sprang förmlich auf seinen Sitzplatz. Während der Fahrt erklärte er mir, dass es dank des Hinweises vom Chef nur eine Lokalität gab, die in dieser Region so richtig florierte…

Vor Ort stellten wir den unauffälligen Zivilwagen ab und näherten uns dem Objekt von der abgewandten Seite und betraten die Örtlichkeit. Mit dem „Zechpreller“ hatten wir bisher nur wenig Erfahrung. Ein paar Kollegen von der Inspektion hatten in der Vergangenheit mal etwas mit ihm zu tun.

 

Toto und Harry - Log 2

 

Vor Ort suchten wir erstmal die Umgebung gründlich nach Spuren ab und wurden nach einiger Suche fündig. Wir hatten die Spur aufgenommen. Es sah hier so aus, als ob der Zechpreller ein wenig gezündelt hatte, um die Bedienung von sich abzulenken. Ein paar geschwärzte Balken und Wände sind der stumme Beweis für die These. Ossi hatte sein letztes Praktikum bei den Brandursachenermittlern und verblüffte uns, als er uns die Beweise präsentierte, die wir zunächst übersehen hatten. Ein triumphierendes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Ein Blick zu Toto und mir war klar, dass er denselben Gedanken hatte „Anfängerglück…“

Während wir weiter durch das Gebäude streiften, sahen wir weitere Anzeichen für zusätzliche Straftaten. Neben Vandalismus und Entziehung elektrischer Energie, war es insbesondere der Diebstahl der Kasse, der eine echte Gelegenheit eröffnete, den Fall zu lösen. Mit unserer Erfahrung aus dem Fall vom Tresorklau in Martensdorf, fanden wir schnell die ersten Indizien und ermittelten weiter. Da wir dachten, die Jungs vom Schutzdienst hätten das Objekt als Tatort abgesperrt, bewegten wir uns auch entsprechend und diskutierten lautstark über Thesen und plausible Alternativen.

Dann vernahmen wir ein knallendes Geräusch und fuhren erschreckt zusammen. Wir schickten Oskar vor, um die Lage aufzuklären und es dauerte nicht lange und er rief uns zu, dass der Täter die ganze Zeit vor Ort war und jetzt flüchtete. Wir ließen alles stehen und liegen und Toto wollte gleich zu Ossi laufen. Ich hielt ihn zurück und schmunzelte. „Zur Abwechslung habe ich mal einen Plan, ich kenne nämlich eine Abkürzung“ Wir riefen Ossi unsere Absicht zu und versperrten dem Täter den vermeintlichen Fluchtweg. Nach kurzer Suche konnten wir den Übeltäter überwältigen und einen Teil der Beute beschlagnahmen.

Am nächsten Morgen rief uns gleich der Chef zu sich und gratulierte uns zur Lösung des Falles. Dann machte er uns den Vorschlag, demnächst ein wenig auf Ossi aufzupassen und ihn unter unsere Fittiche zu nehmen. Auf dem Rückweg zum Büro warfen wir einen Blick auf unsere Bürotür an der „Toto und Harry“ und nicht „Toto, Harry und Ossi“ steht. So eine Verlängerung des Türschildes würde auch bestimmt von der Verwaltung als zu teuer abgeblockt werden. Und außerdem sind wir doch keine Tierpfleger…

Danke für die tolle Erfahrung an den Owner und ein Dank an die Teams FA&FA und OFC für die lustige Freizeitgestaltung - RSIS

 

 

 

 

 

 

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